Anradeln – zum Zweiten
Samstag, 8. April 2018: Karl-Walter, zurzeit im russischen Kaluga, berichtet von seinem zweiten Anradeln.
Ostersonntag (nach julianischem Kalender) und nach zwei Monaten strengem Winter gibt es endlich „Lichtblicke“. Seit ein paar Tagen schmilzt der Schnee in den Sonnenstrahlen. Und heute Morgen wärmte die Sonne mein Zimmer, das nach Osten zeigt. Die Straße ist trocken und die Chance, das die Temperaturen steigen, groß. Also, Reifen aufpumpen, sich einpacken und los! Der Start durch die Stadt beginnt immer holprig und man muss höllisch aufpassen, damit man nicht in einem der vielen Krater landet, die nach dem Winter traditionell die Straßen in der Stadt kennzeichnen. Erst wenn man nach circa 7 km die Stadt verlässt, wird die Straße besser. Und dann schaukelt man auf und ab. Immerhin: Auf den gut 50 km bis zur Eisenbahnkreuzung (meine Standardstrecke) hat man 500 hm.
Da es erst meine zweite Tour in diesem Jahr war (die erste war das Anradeln in Waltrop), habe ich mir Zeit gelassen. (Vielleicht sollte ich besser sagen: musste ich mir Zeit lassen.) Aber wie Goethe sagte:
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;“
Insofern war der Blick auf die Landschaft angenehm, obwohl natürlich das Grün noch längst nicht durchgebrochen ist. Die Sonne tat richtig gut. Und nun hoffe ich, dass das Wetter in diesem Frühjahr etwas gnädiger ist als im letzten, in dem ich kaum eine Chance hatte, mit dem Rennrad meine Touren zu fahren.